Mikrobiologie des Trinkwassers

Legionellen lieben heiße Sommertage

Tagsüber brütende Hitze und nur unmerkliche Abkühlung in der Nacht: Vielen Menschen machen diese Sommertemperaturen zu schaffen. Nicht so allerdings den unerwünschten Bewohnern unserer Trinkwasser-Installationen, denn Legionellen & Co. fühlen sich bei Temperaturen um die 30 °C besonders wohl.

Trinkwasser ist nicht steril, aber es muss geeignet sein, ohne Gefährdung der menschlichen Gesundheit getrunken oder verwendet zu werden. Dies bis zur Übergabestelle am Hausanschluss sicherzustellen ist Aufgabe der Wasserversorger, die diese Aufgabe meist mit Bravour lösen. Ab dem Wasserzähler sind die Besitzer der Liegenschaften für ihre Trinkwasserinstallationen verantwortlich. Steht das Wasser über längere Zeit in den Leitungen, nimmt es bereits nach wenigen Stunden die Umgebungstemperatur an. Als Folge wird das mikrobielle Wachstum gefördert und das Wasser kann zu einem Gesundheitsrisiko werden. Ganz besonders problematisch in der heißen Zeit sind der Wärmeeintrag von außen und Wärmestaus im Gebäude, in denen Legionellen & Co. geradezu paradiesische Umgebungsbedingungen vorfinden, denn ein besonders hohes Risiko eines mikrobiellen Wachstums liegt im Temperaturbereich von 25 bis 45 °C vor. Diesen Temperaturbereich zu vermeiden ist gerade im Sommer ohne aktive Kühlung oft nicht möglich. Verstärkt wird die Gefahr noch dadurch, dass der Wasserverbrauch in den Sommermonaten urlaubsbedingt häufig stark reduziert ist und die Bakterien so nicht nur ideale Umgebungstemperaturen, sondern auch genügend Zeit für ihre Vermehrung vorfinden.

Untersuchungen zeigen, dass sich bereits nach 24 bis 48 Stunden ein signifikantes mikrobiologisches Wachstum einstellt. Bei Abwesenheit empfiehlt es sich daher, spätestens alle drei Tage Spülungen vornehmen zu lassen. Am einfachsten erledigt dies eine Person des Vertrauens, die alle drei Tage alle vorhandenen Armaturen für jeweils mindestens eine Minute öffnet, das Wasser beispielsweise in einer Gießkanne auffängt. Gerade im Sommer ist meist ausreichend Bedarf an wertvollem Nass für die geliebten Pflanzen und so wird kein Tropfen unnötig vergeudet.

Wenn dies absolut nicht möglich ist, so sollte zumindest der Hauptwasserhahn abgesperrt werden. Für einfachere Gebäude und Betriebsunterbrechungen von wenigen Wochen reicht im Normalfall gründliches Spülen aller Leitungsabschnitte und Armaturen nach der Rückkehr. Dazu wird zunächst jede Armatur einzeln für zwei Minuten vollständig geöffnet. Damit steht der volle Wasserdruck zum Spülen der Armatur zur Verfügung und die Armatur wird bestmöglich durchströmt. Abschließend sollten alle Armaturen noch einmal für mindestens eine Minute gemeinsam geöffnet werden, um eine möglichst hohe Strömungsgeschwindigkeit in den Rohren zu erzielen und diese gründlich auszuspülen. In allen anderen Fällen ist es mitunter ratsam, während der Betriebsunterbrechung simulierte Entnahmen durch manuelles oder automatisiertes Spülen vorzunehmen, um die Gefahr bereits im Keim zu ersticken.

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