Pressekonferenz

14.06.2016

Gehen wir mit Wasser zu bedenkenlos um?

Branchen-Aktion gegen "hausgemachte“ Trinkwasser-Probleme:

  1. FORUM Wasserhygiene: Neue Wirtschafts- und Wissenschafts-
    Initiative für Trinkwasserqualität in Gebäuden
  2. Trinkwasser ist Infektionsquelle Nr. 1 für 133 bestätigte Fälle von Legionärskrankheit in Österreich (Quelle: AGES, 2014)
  3.  Erster österreichischer TRINK’WASSERTAG am 17. Juni 2016

Obwohl die Wasserversorger den Österreichern ausreichend hochwertiges Trinkwasser zur Verfügung stellen, hat die Wasserqualität laut dem FORUM Wasserhygiene (FWH) in den Häusern und Wohnungen deutlich abgenommen. „Die Menschen realisieren nicht, dass auch Wasser ein Ablaufdatum hat und dass sie vom Wasserzähler bis zum Zapfhahn selbst verantwortlich sind“, meint der Präsident des FWH, Herbert Wimberger. Für die Initiative zur Verbesserung der Trinkwasserinstallationen in Gebäuden hat er nicht nur die relevanten wissenschaftlichen Partner und die Firmen BWT, IMI, REHAU, Transhelsa und WimTec gewonnen, sondern auch die Bundesinnung der Sanitärtechniker (Installateure) und viele weitere Verbände und Institutionen.

Wasser kann laut Univ.-Prof. Dr. med. Ojan Assadian, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krankenhaushygiene, unter bestimmten Voraussetzungen zum Überträger von Krankheitserregern werden. Im Jahr 2014 erkrankten der Nationalen Referenzzentrale für Legionella-Infektionen zufolge 133 Menschen in Österreich an der Legionärskrankheit, etwa jeder 10. stirbt an den Folgen dieser schweren, durch sogenannte Legionellen hervorgerufenen Lungenentzündung. Diese Süßwasser-Bakterien können sich im Warmwasser vermehren und z.B. beim Duschen über feinste Wassertropfen (Aerosole) eingeatmet werden. Die Dunkelziffer an Erkrankungen ist laut Experten sowie belegten Legionellen-Ausbrüchen in Deutschland sogar deutlich höher.

 

Ältere und Kinder besonders gefährdet

Laut den Experten liegt die Kontaminationsquelle des Trinkwassers zumeist im hauseigenen Netz. Besondere Schwachpunkte sind selten benützte Wasserabgabestellen mit stagnierendem Wasser, Wasserspeicher mit für Bakterien günstigen Wachstumstemperaturen, oder mangelhaft gewartete Filtersysteme. Laut Univ.-Prof. Assadian sind immungeschwächte Personen wie ältere Menschen, Kinder, Sportler oder Patienten in einer Pflege- oder Gesundheitseinrichtung einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt. Erhöhtes Risiko bestünde auch saisonbedingt bei Hotels sowie nach der Ferienzeit in Schulen, Kindergärten und Tagesstätten.

 

Drei Schritte zu hygienisch einwandfreiem Trinkwasser

Um die Wasserqualität im Haus zu erhalten, empfiehlt das FWH:

  1. Stagnierendes Wasser durch Freispülen vermeiden,
  2. Kaltwasser auf maximal 20 Grad, Warmwasser auf
    mindestens 55 Grad Celsius temperieren,
  3. für eine regelmäßige Wartung und Reinigung der
    Installationen, z.B. der Brauseköpfe und Schläuche,
    durch professionelle Sanitärtechniker sorgen.

Gerade beim Neubau ist auf eine risikominimierende Planung der Wasser-Installation und -Erwärmung durch Fachleute zu achten.

„Unsere Probleme mit der Trinkwasserqualität sind in erster Linie ‚hausgemacht’“, konstatiert Wimberger und ergänzt „wir Österreicherinnen und Österreicher sind offensichtlich beim Einhalten des Serviceintervalls für unser Auto deutlich pflichtbewusster als bei der Wartung unserer Trinkwasseranlagen.“ Er will mit dem FORUM Wasserhygiene „aufrütteln, damit wir unser wichtigstes Lebensmittel wieder mehr wertschätzen und bedenken, wie verletzlich wir sein können, wenn wir unser Trinkwasser schlecht behandeln“.

 

Weitere Informationen:

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in Sachen Trinkwasserqualität:
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