Alarmierende Umfrage-Ergebnisse

  • Positives Trinkwasser-Image: Über drei Viertel der Österreicher (76 Prozent) trinken ihr Leitungswasser gerne und vertrauen auf eine gute Wasserqualität zuhause.
  • Bewusstsein steigt: Bereits über die Hälfte (55 Prozent) weiß, dass Trinkwasser in den Leitungen verderben und zum Gesundheitsrisiko werden kann.
  • Dringender Handlungsbedarf: Dennoch lassen 68 Prozent ihre Trinkwasser-Installation nur anlassbezogen warten und veranlassen keine regelmäßige Wartung.
  • Appell an Betreiberverantwortung: 78 Prozent sehen die Verantwortung für die Trinkwasserqualität bei der Hausverwaltung.
  • Wertvolles Trinkwasser: Eine schützenswerte Ressource für Österreichs Tourismus


Wasser-Unwissen gefährdet Trinkwasser auf den letzten Metern

Das Trinkwasser wird von Österreichs Wasserversorgern zumeist in bester Qualität angeliefert. Eine aktuelle, repräsentative Studie des Marktforschungsinstituts Integral im Auftrag des FORUM Wasserhygiene vom Mai 2019 hat ergeben, dass über drei Viertel der Österreicher (76 Prozent) das Leitungswasser gerne trinken und auf eine gute Wasserqualität zuhause vertrauen. Über die Hälfte (55 Prozent) wissen zudem bereits, dass Trinkwasser bei nicht sachgemäßem Umgang im Gebäude verderben und zum Gesundheitsrisiko werden kann. Im Wasser können sich unter bestimmten Bedingungen Bakterien, z.B. Legionellen, rasch vermehren. Werden beim Duschen verkeimte Wassertröpfchen (Aerosole) eingeatmet, können diese eine teils schwerwiegende Lungenentzündung, die Legionärskrankheit, auslösen. Dennoch veranlassen 68 Prozent keine regelmäßige Wartung, sondern reparieren nur auftretende Schäden. „Das ist ein alarmierendes Ergebnis und zeigt, dass die Österreicher sich zu sehr auf andere verlassen, obwohl sie für die Verbrauchsanlage selbst verantwortlich sind. Die Eigenverantwortung bleibt auf der Strecke“, warnt Martin Taschl, Generalsekretär des FORUM Wasserhygiene, eindringlich. Laut Studie sehen 78 Prozent die Verantwortung für die Trinkwasserqualität im Gebäude bei der Hausverwaltung. Die Mehrheit der Mieter (57 Prozent) gab an, dass in ihrem Mietvertrag das Durchspülen der Wasserleitungen nach längerer Abwesenheit nicht geregelt ist, nur 5% wissen Bescheid, dass sie vertraglich zum Durchspülen verpflichtet sind. „Auch Betreiber müssen ihre Verantwortung stärker wahrnehmen und nachweislich ihre Mieter über Pflichten hinsichtlich der Trinkwasserhygiene aufklären, um Ihre rechtlichen Risiken zu minimieren“, ermahnt Taschl.

 

Bewusstsein steigt, Verantwortung wird dennoch kaum wahrgenommen

Die Studie zum Trinkwasser-Wissen der Österreicher wurde heuer bereits zum dritten Mal durchgeführt. Vergleicht man die Ergebnisse aus den Vorjahren, so lässt sich eine Steigerung des Bewusstseins über Trinkwasserhygiene im Gebäude feststellen: Vor zwei Jahren wussten noch knapp 60 Prozent der Österreicher nicht, dass Wasser wie jedes andere Lebensmittel verderben kann. Heuer ist die Zahl der Unwissenden bereits auf 45 Prozent gesunken. Hinsichtlich der Anpassung der Mietverträge hat sich leider nichts geändert: Schon im Vorjahr war in nur 5 Prozent der Mietverträge ein Durchspülen der Leitungen nach längerer Abwesenheit geregelt. Auch die Wartungs-Nachlässigkeit der Österreicher ist seit 2017 gleich geblieben: „Schon vor zwei Jahren ergab die Studie, dass sich zwei Drittel der Österreicher nicht um die Wartung ihrer Trinkwasser-Installation kümmern“, zieht Taschl Resümee aus den Studienergebnissen der letzten Jahre.

 

Neue EU-Trinkwasserrichtlinie zeigt Gefahrenpunkte auf

Gerade in Bezug auf die vernachlässigte vorbeugende Wartung setzt der Vorschlag der neuen EU-Trinkwasserrichtlinie neue Maßstäbe, denn eine von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebene Evaluierung der bestehenden Richtlinien zeigte die mangelhafte Wartung und das fehlende Bewusstsein als besondere Gefahrenpunkte auf. So fordert der Neuentwurf eine Risikobewertung der gesamten Hausinstallation bis hin zu den Wasserhähnen. Dies umfasst auch das Erstellen und Überwachen der Instandhaltungspläne.

 

Eine besonders schützenswerte Ressource für Österreichs Tourismus

Dr. Ariane Tockner, Stabstellenleiterin bei der Österreich Werbung, betonte den hohen Wert des Wassers für den österreichischen Tourismus: „Trinkwasser aus der Leitung wirkt auf viele unserer Gäste regelrecht exotisch und wird als Luxus empfunden. International werden wir für unser sauberes Trinkwasser beneidet, diese wertvolle Ressource gilt es unbedingt zu schützen und zu erhalten“, so Tockner. Damit das Trinkwasser bei den Gästen auch in bestmöglicher Qualität ankommt, arbeitet das FORUM Wasserhygiene bereits seit einigen Jahren mit der Österreichischen Hotelier Vereinigung (ÖHV) zusammen, um den Hoteliers die Risikofaktoren für die Trinkwasser-Verkeimung im Gebäude bewusst zu machen und gemeinsam praktikable und kostenschonende Lösungen anzubieten. So wurde ein Trinkwasserhygiene-Contracting von TWP wasser:management mit dem Hotel Gutjahr in Abtenau 2017 mit dem FWH-Award für innovative Trinkwasserhygiene-Lösungen ausgezeichnet.

 

Sichere Regeln für Bauprodukte im Kontakt mit Trinkwasser

Um die Trinkwassersicherheit in Österreich zu gewährleisten, ist nicht zuletzt die Verwendung von geprüften Werkstoffen ausschlaggebend. Dipl.-Ing. Dr. Georg Kohlmaier vom Österreichischen Institut für Bautechnik (OIB) in Wien beschreibt in einem schriftlichen Statement die „Verordnung über die Baustoffliste ÖA“ zur Qualitätssicherung von Trinkwasser-Materialien: „Das ÜA-Zeichen auf geprüften Produkten bestätigt die Trinkwassereignung und ist für Bauprodukte in Kontakt mit Trinkwasser verpflichtend. Die Festlegungen in der Verordnung über die Baustoffliste ÖA erfolgten auf Basis eines mit dem Austrian Standards Institute (ASI) koordinierten Vorschlages. Diese Verordnung ist für alle Bundesländer mit 15. März 2019 in Kraft getreten.“

 

 

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